Gatersleben, den 11.02.2014: Die von der EU-Kommission angekündigte Zulassung der gentechnisch verbesserten Maissorte 1507 ist nach Auffassung des FORUMs GRÜNE VERNUNFT „mehr als überfällig“. Dass die jahrelange Verschleppung der EU-Zulassung ein glatter Rechtsbruch war, musste sich die EU durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes ins Stammbuch schreiben lassen. Die den Rechtsbruch billigend in Kauf nehmende Verschleppungspolitik einiger EU-Länder wie Frankreich sei damit gescheitert.
Scharfe Kritik übte Rehberger an der „Anti-Gentechnik-Lobby“. „Greenpeace und seine Gefolgsleute in der Politik wissen nur zu genau, dass der Mais 1507 schon seit Jahren in vielen landwirtschaftlichen Betrieben der EU verfüttert wird – sonst würde er nicht gekauft – und die Landwirte damit sehr zufrieden sind.“ „Wieso“, so Rehberger weiter, „soll den Landwirten in der EU verboten werden, Futterpflanzen, die sie sehr schätzen und deshalb einkaufen, nicht selber anzubauen?“
Die Anti-Gentechnik-Lobby verschweige bewusst die Tatsache, dass heute rund 80% aller Lebensmittel in Deutschland mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind, bevor sie verkauft und verzehrt werden. Dies gelte gleichermaßen für Backwaren, Fleisch und Fleischprodukte sowie Milch und Milchprodukte. Selbst sogenannte „Bioprodukte“ z.B. des Demeter-Verbandes oder des Baby-Nahrung-Herstellers Hipp, die im Handel als „gentechnikfrei“ angepriesen und verkauft worden seien, hätten sich vor kurzem als nicht gentechnikfrei herausgestellt. Die „Verdummung der Verbraucherinnen und Verbraucher“ durch die Anti-Gentechnik-Bewegung sei empörend. Zwar lasse sich damit eine Menge Geld verdienen. Aber es sei höchste Zeit, die Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend aufzuklären und auf allen Lebensmitteln, die mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind, dies auch anzuzeigen.
Wenn sich die Gentechnik-Gegner darauf beriefen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Gentechnik ablehne, so sei dies eine doppelbödige Argumentation. Denn sie sei, so Rehberger, Folge der systematischen, wissenschaftlich unhaltbaren Angstkampagnen der Anti-Gentechnik-Bewegung. Lange werde dieses Argument auch nicht mehr greifen. Denn in der jungen Generation (18-29 Jahre) überwiege bereits – wohl auch infolge eines besseren Biologie-Unterrichts – die Zustimmung zur Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen. Dies sei das klare Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Dimap-Instituts vom Juni 2013.