Gatersleben, den 16. September 2010: In einigen Medienberichten zum InnoPlanta-Forum am 6. September im Stiftungsgut Üplingen wurde behauptet, dass die Gentechnik-Kritiker vom Forum ausgeschlossen gewesen seien. Diese Behauptung ist falsch. Eine ganze Reihe von Kritikern hat am Forum teilgenommen. Nur Kriminelle hatten Hausverbot.
Am 6. September fand das InnoPlanta-Forum 2010 im Stiftungsgut Üplingen mit ca. 130 Experten aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik, Behörden und Wirtschaft statt. Unter den Gästen waren auch ca. 15 Personen, die erklärtermaßen kritisch zur Grünen Biotechnologie eingestellt sind. Sie hatten sich ordnungsgemäß angemeldet und deshalb auch teilnehmen können. Lediglich gegen zwei angemeldete Personen, Herrn Jörg Bergstedt und Herrn Dominik Richl, waren Hausverbote verfügt wurden, weil gegen diese Personen rechtkräftige Urteile wegen Feldbesetzungen bzw. Feldzerstörungen vorliegen.
Seit Freitag, den 3. September, fand eine offiziell genehmigte Mahnwache von Gentechnik-Kritikern in Üplingen statt. Das Stiftungsgut Üplingen hatte der Mahnwache hierfür großzügig eine Privatfläche zur Verfügung gestellt. Laut Verfügung des Ordnungsamtes des Landkreises Börde war es den Teilnehmern der Mahnwache allerdings untersagt, während der Mahnwache (vom 3.9. – 7.9.) die anderen Grundstücke des Stiftungsgutes Üplingen, damit auch den Veranstaltungsort des InnoPlanta-Forums, zu betreten. Dies wurde von den Organisatoren der Mahnwache ausdrücklich akzeptiert. Somit hatten sich die Teilnehmer der Mahnwache automatisch von der Teilnahme am Forum ausgeschlossen.
Dass seitens der Veranstalter des InnoPlanta-Forums und der Polizei mit den Teilnehmern der Mahnwache äußerst nachsichtig umgegangen worden ist, zeigt der Ablauf der Mahnwache vom 4. bis 6. September:
Am Nachmittag des 4. September drang eine Gruppe von Teilnehmern der Mahnwache unberechtigt und entgegen der Behörden-Auflage auf die Grundstücke des Stiftungsgutes vor - ein klarer Fall von Hausfriedensbruch. Am Sonntag, dem 5. September widerholte sich dieser Vorgang, als eine Einzelperson aus dem Teilnehmerkreis der Mahnwache unberechtigt auf das Gelände vordrang. Obwohl es gute Gründe dafür gab, wurde die Mahnwache dennoch nicht aufgelöst. Am 6. September demonstrierten die ca. 30-40 Teilnehmer der Mahnwache vor, während und nach dem Forum am öffentlichen Eingangsbereich des Stiftungsgutes. Bis auf einige Versuche, den Zugangsbereich für die Gäste zu versperren, verlief diese Demonstration friedlich. Am Nachmittag des 6. September sind Teilnehmer der Mahnwache jedoch wieder, nunmehr zum 3. Mal, unberechtigt auf das Gelände vorgedrungen. Auch danach wurde die Mahnwache nicht aufgelöst. Mit Beendigung des Forums und nachdem die Gäste und Medienvertreter das Gelände verlassen hatten, wurde die Mahnwache durch die Mahnwache-Teilnehmer selbst schnell beendet.
Der InnoPlanta e.V. betont, dass er gegenüber sachlicher Kritik immer offen war und ist. Kriminellen Handlungen wie Feldzerstörung, Feldbesetzung und Hausfriedensbruch muss aber gerade in einem Rechtsstaat Einhalt geboten werden. Faustrecht darf in Deutschland kein Mittel der Auseinandersetzung sein. Wenn gegenüber Personen, die sich an Feldzerstörungen und Hausfriedensbruch beteiligt haben und deshalb rechtskräftig verurteilt worden sind, ein Hausverbot erteilt wurde, ist dies die logische Konsequenz ihres kriminellen Verhaltens.
Die Veranstaltungen des InnoPlanta e.V. und die informativen Führungen durch den Schaugarten in Üplingen dienen nicht zuletzt dazu, Vorurteile gegen die Grüne Gentechnik durch sachliche Information abzubauen. Insofern freut sich der InnoPlanta e.V., dass auch dieses Jahr wieder nicht wenige Personen als Gäste im Schauharten begrüßt werden konnten, die kritisch zur grünen Gentechnik eingestellt sind. Der Schaugarten Üplingen hätte sich auch über einen offiziellen Besuch derjenigen Kritiker gefreut, die am 6. September die Mahnwache abgehalten haben. Um sachliche Information scheint es den Demonstranten aber nicht gegangen zu sein. Vielleicht waren sie auch über den geringen Zulauf zu ihrer Mahnwache enttäuscht. Immerhin hatte die Organisation „gendreck-weg“ seit Wochen bundesweit zur Mahnwache und Demonstration in Üplingen aufgerufen und für eine Teilnahme geworben. Gemessen daran nahmen sich die 30-40 Teilnehmer, die dann tatsächlich nach Üplingen kamen, äußerst bescheiden aus.
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Das InnoPlanta-Netzwerk besteht aus über 100 Partnern aus Forschung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Finanzen und Politik. Sie alle tragen zu einer verstärkten Nutzung der in der Region Nordharz/Börde vorhandenen Potenziale im Bereich der Pflanzenbiotechnologie bei. Die Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte im InnoPlanta e. V. (InnoPlanta – AGIL) bietet eine zusätzliche bundesweite Unterstützung für Landwirte, die die Vorteile der Grünen Biotechnologie nutzen wollen.